Imkerhöck - Vernetzungsprojekte in der Landwirtschaft

11.10.2023

«Vernetzungsprojekte haben zum Ziel, die natürliche Artenvielfalt zu erhalten und zu fördern, indem Biodiversitätsförderflächen (BFF) zu Gunsten ausgewählter Arten angelegt, aufgewertet und gepflegt - kurz vernetzt - werden. Vernetzungsprojekte behandeln schwerpunktmässig die landwirtschaftliche Nutzfläche...»

    Im heutigen Imkerhöck führte uns Anna Dalbosco durch die landwirtschaftlichen Vernetzungsprojekte - hin zur Wichtigkeit der Biodiversität.

    Anna Dalbosco
    hat an der ETH Zürich Agrarwissenschaften studiert (MSc ETH Agr).

    • Tätig ist Anna bei FRUCTUS sowie Landwirtschaftliche Mitarbeiterin und Präsidentin vom Trägerverein Lebensraum Landschaft Cham..
    • Als Imkerin hat Sie den Grundkurs in unserem Imkerverein 2019/20 erfolgreich absolviert und pflegt heute Ihren Bienenstand auf dem Landwirtschaftsbetrieb in Cham. 

    Auf fesselnde Art und Weise geht Anna in Ihrem Referat auf folgende Punkte ein:

    • Was sind die Grundlagen zur Förderung von Biodiversitätsförderflächen (BFF) und deren Finanzierung
    • Welche Typen von BFF kennen wir
    • Wie sollen die Strukturen der Biodiversitätsflächen gestaltet werden
    • Wie gelingt es, die Artenvielfalt von Insekten (am Beispiel der Wildbienen)
      zu fördern
    • Was ist nicht biodiversitätsfördernd
    • Welchen Beitrag können wir als Imker*Innen zur Förderung der Biodiversität leisten 

    Beeindruckend ist im vorher/nachher-Vergleich zu sehen, wie sich die Strukturen in der Landschaft schleichend über die letzten 30/40 Jahre verändert haben - zu Lasten der Biodiversität und der Konkurrenz zwischen Honig- und Wildbienen.

    Basel Landschaft - Veränderung der Landschaftsfläche in 40 Jahren - Quelle: SCNAT, 2023:

    Münstertal - Veränderung der Landschaftsfläche in 30 Jahren - Quelle: SCNAT, 2023:

    Am Beispiel der Wildbienen zeigt Anna den Handlungsbedarf im Bereich von BFF auf, wenn wir die Artenvielfalt erhalten wollen.

    Nebst den natürlichen Nistplätzen (Struktur) ist das Nahrungsangebot (Bepflanzung) ein zentraler Punkt zum Erhalt der Artenvielfalt und somit der Biodiversität. 

    Was können wir als Imker*Innen für die Förderung der Biodiversität tun?

    • Bienenbestand reduzieren und Bienenstandstandort anpassen
    • Bienen neben landwirtschaftlichen Kulturen halten und
      nicht neben BFF oder Biotopen halten
    • Nur gesunde Bienenvölker halten – gute imkerliche Praxis
    • Biodiversitätsfördernde Strukturen im eigenen Umfeld anlegen
    • Wildblumen pflanzen
    • Öffentlichkeit sensibilisieren zum Unterschied zwischen Honigbiene (Nutztier) und Wildbiene (wild und somit Teil der Biodiversität)
    Vielen Dank...
    • An Anna, für das spannende Referat, welches begeisterte und etliche neue Impulse vermittelte.
      Endlich haben wir die Notwendigkeit von Biodiversitätsförderflächen im Rahmen der landwirtschaftlichen Vernetzungsprojekte verstanden.

    • An Angelo Cia, für die tolle Organisation.